2023 03 04
Göttiner Bürgerinitiative pflanzt von Rochows Ministerweg

10.03.2023 von BI-Redaktion

Als Göttiner Bürgerinitiative Naturnahe Orts- und Stadtteile e.V. (GBnO) haben wir am Samstag zusammen mit dem Stadtförster Thomas Meier, unseren Mitgliedern und Gästen einen Teil des historisch angelegten Weges durch den Stadtwald wieder neu bepflanzt.

Die Anlage des Weges ist auf Gustav von Rochow zurückzuführen. Er war ein ehemaliger königlich preußischer Innen- und Staatsminister und u. a. direkt an der Errichtung der Eisenbahnlinie von Brandenburg nach Magdeburg beteiligt.
Die damals schmale Allee, welche jetzt u. a. quer durch den Krugpark verläuft, war von vielen Eichen gesäumt und führte von Brandenburg an der Havel nach Reckahn. Thomas Meier fand in alten Karten diesen historischen Weg und stellte fest, dass nur noch wenige Eichen erhalten waren. Nach und nach beräumten seine Mitarbeiter den ursprünglichen Weg und pflanzten abschnittsweise neue Eichen.

Wir als GBnO unterstützen seit unserer Vereinsgründung im Jahr 2020 solche Aufforstungsprojekte und freuen uns, dass wir hier mit unseren Mitgliedern tatkräftig anpacken konnten. Nach nur drei Stunden Arbeit der ca. 30 helfenden Hände ist der Ministerweg nun um weitere 50 Eichen reicher.

Mit großer Sorge sehen auch wir die Schäden in unseren Wäldern, ausgelöst durch die ungewöhnlich trockenen Sommermonate der vergangenen Jahre. Trotz leichter Umwege erreichten wir die Pflanzstelle mitten im Stadtwald und konnten den ausgewählten Teilabschnitt wieder erneuern.

Neben der sehr interessanten Heimatgeschichte konnten wir mit der Pflanzung einmal mehr deutlich machen, dass aktiver Waldumbau stattfindet.

Thomas Meier organisiert regelmäßig Pflanzaktionen mit verschiedenen Gruppen und Vereinen, auch um das Bewusstsein zum Schutz unserer Wälder für die nächsten Generationen zu schaffen.
Und dabei gilt es zu beachten, dass es sich tatsächlich um eine Generationenaufgabe handelt, einen klimagerechten Waldumbau durchzuführen. Bestehende Wälder zu nutzen, ist hierbei nach unserem Empfinden um ein Vielfaches einfacher, ökologischer und ökonomischer als „Kahlschlag hüben“ und „Neuanlage auf brachliegenden Flächen drüben“. Dieses Modell gehört mittlerweile ins Museum!

Wir stehen weiterhin parat, unseren Anteil für einen aktiven Waldumbau einzubringen!
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